Legionellose oder Legionärskrankheiten
Die unsichtbare Gefahr im Trinkwasser
Legionellen sind bewegliche Stäbchenbakterien. Sie kommen weltweit verbreitet in Oberflächenwässern und auch im Boden vor. Früher nahm man an, dass sie nur im Süßwasser beheimatet sind, doch können sich Legionellen auch im Meerwasser halten und vermehren.
Aufgrund ihrer natürlichen Verbreitung kommen Legionellen auch in geringer Anzahl im Grundwasser vor. Daher können sich auch in dem von den Wasserwerken gelieferten Trinkwasser Legionellen in überwiegend sehr geringer Konzentration befinden.
Gefährlich werden Legionellen wenn die Konzentration einen bestimmten Wert überschreitet bzw. gebrechliche oder gesundheitlich angeschlagene Personen damit in Kontakt kommen. Die Folge kann das so genannte Pontiac Fieber oder im schlimmsten Fall eine schwerwiegende Lungenentzündung sein. Laut Robert Koch Institut überleben 10 - 15% der Patienten die Krankheit nicht.
Seit dem Jahr 1976 sind Legionellen bekannt. Damals erkrankten bei einem Treffen von amerikanischen Kriegsveteranen in einem Hotel in Philadelphia mehr als 200 Teilnehmer, 34 erlagen einer Lungenentzündung. Später stellte man fest, dass sich die Mikroben über die Klimaanlage verbreitet hatten. Die Infektion wurde unter dem Namen "Legionärskrankheit" oder "Legionellose" bekannt.
Ähnliche Epidemien - teilweise mit tödlichem Ausgang - ereigneten sich auch in Spanien, den Niederlanden, Frankreich und Norwegen. Die Art der Verbreitung ähnelte sich: Klimaanlagen, Whirlpools, Luftwäscher.
Experten halten jedoch für wesentlich bedeutender, was sich im Verborgenen abspielt. Wenn in Wasserleitungen von öffentlichen Gebäuden oder Privathaushalten eine Temperatur von etwa 25 bis 45 Grad herrscht, können sich die Erreger, die in kleiner Zahl in Gewässern und im Grundwasser leben, sehr stark vermehren.
Problematisch ist dies vor allem dann, wenn das Wasser über Wochen oder gar Monate steht. Die Infektionsquelle ist dann meist der Duschkopf, bisweilen ein Whirlpool: Mit den feinen Tröpfchen des Wassernebels gelangen die Keime in die Lungen ihrer Opfer und können dort schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen.
Je nach Konzentration der Keime sind bestimmte Maßnahmen einzuleiten. Dies geht von einer Gefährdungsanalyse über die Erhöhung der Temperatur bis hin zu einem Duschverbot in bei sehr starker Konzentration.